Energieeinstellungen

Energieeinstellungen bestimmen, wie das Energiemodell erstellt wird. Sie steuern darüber hinaus die optionale Verwendung zusätzlicher Informationen, die im Revit-Modell angegeben wurden, z. B. der Materialeigenschaften und der thermischen Eigenschaften von MEP-Räumen.

Für die anfängliche Energieoptimierung ist es nicht erforderlich, Energieeinstellungen zu ändern. Machen Sie sich mit den Grundprinzipien von Energieoptimierung für Revit vertraut, bevor Sie die vorgegebenen Energieeinstellungen ändern.

Video: Energieeinstellungen

Anmerkung: In den Anweisungen in der Online-Hilfe wird davon ausgegangen, dass im Dialogfeld Energieeinstellungen die Vorgabewerte verwendet werden. Dies sind die Vorgabeeinstellungen für neue Revit-Modelle. Wenn Sie mit einem älteren Modell arbeiten (mit Revit 2017 oder früher erstellt) oder zuvor Energy Analysis for Revit mit anderen Einstellungen verwendet haben, finden Sie in der Online-Hilfe Informationen zur Auswirkung dieser Einstellungen.

Modus

In Revit stehen vier Modi zum Erstellen des Energiemodells aus dem Architekturmodell zur Verfügung.

Gebäudeelemente verwenden: Wählen Sie diesen Modus aus, wenn Sie ein detailliertes Architekturmodell erstellt haben. Weitere Informationen finden Sie unter Erstellen des Energiemodells: detailliertes Architekturmodell.

Entwurfskörper verwenden: Dieser Modus wird für ältere Arbeitsabläufe verwendet. Dieser Modus wird nur zur Unterstützung älterer Modelle bereitgestellt. Einige der erweiterten Energieeinstellungen sind nur für diese älteren Modi relevant. Diese Einstellungen sind im Modus Entwurfskörper und Gebäudeelemente verwenden nicht verfügbar. Weitere Informationen finden Sie unter Energiemodell erstellen: Körpermodell.

Entwurfskörper und Gebäudeelemente verwenden: Wählen Sie diesen Modus aus, wenn das Modell nur Körper, nur Gebäudeelemente oder eine Kombination beider Typen von Elementen enthält, was für die Energieoptimierung mit dem gemischten Entwurfsverfahren nützlich ist.

Sie sollten in den meisten Fällen den vorgegebenen Modus verwenden: Entwurfskörper und Gebäudeelemente verwenden.

Räume verwenden: Wählen Sie diesen Modus aus, wenn das Modell Räume bzw. MEP-Räume enthält. Bei dieser Methode werden im Gebäudemodell definierte Volumina auf Basis der im Modell vorhandenen Räume bzw. MEP-Räume verwendet. Diese Volumina sind eventuell weniger präzise als diejenigen, die mithilfe von Energieeinstellungen erstellt wurden. Bevor Sie diese Methode verwenden, müssen Sie dem Modell Räume oder MEP-Räume hinzufügen.

Grundplatte

Geben Sie die Ebene an, unterhalb derer für die Berechnung der Wärmeübertragung angenommen werden soll, dass die Oberfläche des Energiemodells den Boden berührt.

Bei Gebäuden, deren Erdgeschoss teilweise unterirdisch liegt (z. B. bei in einen Hang gebauten Gebäuden), verwenden Sie die Ebene als Grundplatte, die den größten im Freien liegenden Anteil aufweist. Die Abweichungen in der resultierenden Energieanalyse sind normalerweise nur geringfügig.

Projektphase

Alle Gebäudeelemente und/oder Entwurfskörper, die der angegebenen oder einer früheren Bauphase zugewiesen sind, werden in die Energieanalyse einbezogen. Elemente und Körper, die späteren Bauphasen zugewiesen sind, werden nicht für die Energieanalyse berücksichtigt.

Auflösung berechneter Räume und Auflösung berechneter Oberflächen

Mithilfe der Parameter Auflösung berechneter Räume und Auflösung berechneter Oberflächen stellen Sie wichtige Informationen für den Algorithmus bereit, der das Energieanalysemodell erstellt.

Die Vorgabewerte für diese Parameter bieten für die meisten Revit-Modelle einen optimalen Kompromiss zwischen der Genauigkeit des Energiemodells und der Verarbeitungszeit. Da die Größe, Komplexität und Qualität von Revit-Modellen sehr unterschiedlich sein können, müssen Sie die Parameter jedoch möglicherweise ändern, um die Genauigkeit des Energiemodells zu verbessern, seine Verarbeitungszeit zu verkürzen oder beides.

Wenn Sie höhere Werte für Auflösung berechneter Räume und Auflösung berechneter Oberflächen festlegen, verkürzt sich die Verarbeitungszeit bei der Erstellung des Energiemodells erheblich.

Legen Sie kleinere Werte für diese Parameter fest, verlängert sich die Verarbeitungszeit für die Erstellung des Energiemodells erheblich.

Durch Herabsetzen dieser Werte erzielen Sie nicht unbedingt ein genaueres Energiemodell. So ermitteln Sie mit einem kleineren Wert für Auflösung berechneter Räume eventuell kleinere Lücken zwischen Revit-Elementen, jedoch werden dabei einige berechnete Räume infolge von Lücken zwischen Elementen aus der Architektur, die mit dem höheren Wert ignoriert wurden, möglicherweise nicht mehr einbezogen.

Experimentieren Sie in verschiedenen Modellen mit unterschiedlichen Werten, um sich mit der Funktionsweise dieser Parameter vertraut zu machen. Weitere Informationen finden Sie unter Info zur Erstellung des Energiemodells, Info zu MEP-Räumen im Energiemodell und Info zu Oberflächen im Energiemodell.

Umfangszonentiefe

Geben Sie den von den Außenwänden aus ins Gebäudeinnere zu messenden Abstand zum Definieren der Umfangszone an. Diese Einstellung sollte immer zusammen mit der Einstellung Umfangszonenteilung verwendet werden.

Die überschlägigen Heiz- und Kühllasten des Gebäudekerns unterscheiden sich von denen des Umfangs, da der Kern nicht direkt den äußeren Witterungsverhältnissen ausgesetzt ist und kein Tageslicht durch Fenster erhält. Ein typischer Wert für die Umfangszonentiefe ist 12–15 Fuß (4–5 m).

Die Einstellung der Umfangszonentiefe ist ein wichtiger Bestandteil der automatischen Einteilung thermischer Zonen, insbesondere für Gebäude mit großen offenen Räumen oder in Körpermodellstudien in den frühen Entwurfsphasen. Weitere Informationen finden Sie unter Info zu MEP-Räumen im Energiemodell.

Umfangszonenteilung

Wählen Sie diese Option, um den Gebäudeumfang (ausgenommen den Kern) in separate thermische Zonen zu unterteilen. Diese Einstellung sollte immer aktiviert sein, wenn die Umfangszonentiefe größer als Null ist.

Die Verwendung von Umfangszonen führt zu genaueren Schätzungen für den Energieverbrauch. Beispiel: Im Sommer kommt es am späten Nachmittag an der Westseite eventuell zu Wärmegewinnen durch die Sonneneinstrahlung, an der Ostseite hingegen nicht. Mithilfe von Umfangszonen können diese Umfangsbereiche bei der Energieanalyse separat verarbeitet werden. Weitere Informationen finden Sie unter Info zu MEP-Räumen im Energiemodell.

Durchschnittlicher Schwellenwert für vertikale Abzugskörperhöhe

Dieser Wert wird verwendet, um die Anwendung von unerwünschten thermischen Lasten und Eigenschaften auf berechnete Räume wie Hohlräume in Decken und kleine vertikale Räume (z. B. Wandschränke und kleine Abstellräume) zu verhindern. Wenn die durchschnittliche Höhe eines berechneten Raums innerhalb dieses Schwellenwerts liegt, wird dieser automatisch den nicht konditionierten Zonengeräten zugewiesen. Die als Nicht konditioniert zugewiesenen berechneten Räume werden nicht in Systemanalysen einbezogen. Berechnete Räume besitzen keine Höhe. Daher wird der durchschnittliche Schwellenwert für vertikale Abzugskörperhöhe bestimmt, indem das Volumen durch die Fläche geteilt wird.

Die Vorgabe ist 6 Fuß und wird durch die Längeneinheit im Dialogfeld Projekteinheiten gesteuert.

Schwellenwert für horizontale leere Bereiche/Aussparungen

Ähnlich wie bei Durchschnittlicher Schwellenwert für vertikale Abzugskörperhöhe wird dieser Wert verwendet, um die Anwendung von unerwünschten thermischen Lasten und Eigenschaften auf berechnete Räume zu verhindern. Wenn die Fläche eines berechneten Raums innerhalb dieses Schwellenwerts liegt, wird dieser ebenfalls automatisch den nicht konditionierten Zonengeräten zugewiesen, sodass er nicht in Systemanalysen einbezogen wird.

Die Vorgabe ist 1 Quadratfuß und wird durch die Längeneinheit im Dialogfeld Projekteinheiten gesteuert.

Berichtsordnerpfad

Geben Sie den Vorgabepfad für Energieanalyseberichte an.

Andere Optionen

Um das Dialogfeld Erweiterte Energieeinstellungen zu öffnen, klicken Sie auf Bearbeiten.